Waisenhaus Lomé
Im Jahr 2013 startete der Verein mit einem neuen Projekt. Das Orphelinat Marie-Reine de la Paix (OMRP) wurde dem Verein von Frau Gnansa ans Herz gelegt. Frau Gnansa ist die Leiterin des Bereichs Kinderschutz im Sozialministerium und zuständig für alle Waisenhäuser in Togo. Sie war mehrmals kurz davor die Einrichtung zu schließen, da die Zustände katastrophal waren. Frau A. Amados (Gründerin und Leiterin des Hauses) tat ihr bestes, um die Zustände zu verbessern. Wir entschieden uns sofort, zu helfen, indem wir Betten, Matratzen, Tiefkühltruhe, Lebensmittel etc. spendeten.
Das neue Projekt stellte der Verein bei dem jährlichen Afrikafest in Frankfurt 2013 mit einer Spendenaktion vor. Den Unterstützer und Mitgliedern des Vereins war sofort klar, die Kinder müssen umziehen. Bei der Togoreise 2014 suchten die Vereinsmitglieder nach einem neuen Miethaus, um die Kinder unter menschenwürdigen Bedingungen unterzubringen. Im Mai 2014 war es so weit, es wurde ein geeignetes Haus gefunden der Umbau begann. Als im September 2014 das Haus bezugsfertig wurde, starb die Leiterin Frau Amados bedauerlicherweise an Krebs. Von den 22 Kindern im Alter von drei bis 13 Jahren lebten 14 Kinder im Waisenhaus und acht bei ihr zuhause. Sie wurden zum zweiten mal elternlos. Die Kinder wurden teilweise in ihre Herkunftsdörfer zurückgebracht oder an Pflegeeltern vermittelt. Wir konnten sechs Mädchen (3 bis 7 Jahre), die keine Chance auf ein neues Zuhause hatten, weiter versorgen. Das Ziel des Sozialministerium ist es, Waisenhäuser nur für Jungen bzw. nur für Mädchen zu genehmigen. Der Vereinsvorstand hat sich dazu entschieden in diesem Waisenhaus gezielt die Mädchen zu begleiten, da sie meistens benachteiligt werden. Oft wird ihnen der Schulbesuch verboten und sie werden zu Hausarbeiten gezwungen.
Mittlerweile erfuhren wir, dass der Verein OMRP das Waisenhaus gegründet hat und die verstorbene Frau Amados die erste Vorstandsvorsitzende war. Der Verein OMRP war bereit das Waisenhaus mit dem Verein weiterzuführen. Das Mietshaus hat zwei Schlafzimmer, in dem jeweils fünf Kinder und eine Mama untergebracht werden können somit hat das Miethaus Schlafmöglichkeiten für höchstens zehn Kinder. Die Garage wurde in Büros umgewandelt. Ein kleines Zimmer wurde für freiwillige Helfer aus Europa eingerichtet. Miete, Strom- und Wasserkosten, Schulgelder, Schuldbedarf und Schuluniform sowie ärztliche Versorgung im Notfall und die Gehälter der Mitarbeiter im Waisenhaus wurden und werden durch Spenden aus Deutschland finanziert.